Der Frühling ist da

Veröffentlicht von Die Trauminsel am

Der Frühling ist da

Der Frühling steht vor der Tür und somit sind wir pädagogischen Fachkräfte und Betreuer*innen aus sozialen Einrichtungen auch wieder auf der Suche nach vielfältigen Angeboten, die wir unseren Klienten oder den Kindern entsprechend dieser wunderschönen Jahreszeit machen können. In meiner Tätigkeit als Heilerziehungspflegerin und Entspannungstrainerin gestalte ich seit vielen Jahren diverse Angebote für Menschen mit einer Behinderung und Kinder. Dabei sind mir zwei Dinge besonders wichtig: Vielfalt und die Aktivierung und Einbeziehung unserer Sinne. Forscher sind der Meinung, das die multisensorische Beteiligung unserer Sinne das Lernen von unbekannten Dingen erleichtert und unser Gehirn dieses neu gewonnene Wissen/die neuen Erfahrungen auf diesem Weg produktiver verarbeiten und speichern kann, denn die äußeren Reize, die von der Welt aufgenommen und im Gehirn verarbeitet werden, schaffen die individuelle, innere Abbildung der Welt.

Daher möchte ich euch ein einfaches Modell präsentieren, mit dem ihr eure Angebote und Aktivitäten planen könnt – und zwar ist das VAKOG. Mit dem VAKOG Modell werden alle Sinneskanäle erreicht. Das Erlebnis der Erinnerung kann so möglichst lebendig wieder hervorgeholt werden. 

Im folgenden stelle ich euch VAKOG im Rahmen der Planung für Frühlingsangebote vor.

VAKOG

V = Visuell. Wie sieht der Frühling aus?

A = Auditiv. Wie klingt der Frühling?

K = Kinästhetisch. Wie fühlt sich der Frühling an?

O = Olfaktorisch. Wie riecht der Frühling?

G = Gustatorisch. Wie schmeckt der Frühling?

Meine 6 liebsten Angebote im Frühling - nach VAKOG geplant, sind also:

  1. Spaziergänge mit Sinneserfahrungen:
    An Frühlingsblumen riechen. Die Farben der Frühlingsblumen benennen. Dem Vogelgezwitscher achtsam zuhören (kannst du vielleicht auch verschiedene Vögel singen hören?). Ein Gänseblümchen probieren. Barfuß über die Wiese laufen.

  2. Kresse pflanzen:
    Das Wachstum beobachten und im Anschluss ein Brot mit Frischkäse und frischer Kresse essen.

  3. Tulpen:
    Tulpen in verschiedenen Farben auf dem Tisch verteilen. Die Tulpen zunächst  gemeinsam und achtsam betrachten (wie sieht der Blütenkelch aus? Wie sieht es im Inneren der Blüte aus? Wie fühlt sich die Blüte, wie fühlen sich die Blätter an? Wie riecht die Tulpe?). Nach der Achtsamkeitsübung die Tulpen zu schönen Sträußen in Vasen stecken und die Räume dekorieren. Für Kinder kann der Wachstumskreislauf der Tulpe anschaulich erklärt werden.

  4. Rasen spüren:
    Besonders für motorisch eingeschränkte Menschen und Rollstuhlfahrer ist es ein kinästhetisch schönes Erlebnis, ein Stück frischen Rasen unter den Füßen zu spüren, es zu fühlen und daran zu riechen. Es kann auch Wiese in kleinen Blumentöpfen ausgesäht werden und diese dann entsprechend zum Osterfest dekoriert werden.

  5. Ein Gartenbeet herrichten und Kräuter pflanzen:
    Für motorisch eingeschränkte Menschen kann auch ein Blumentopf bereitgestellt werden. Den Einsatz der Hände (Blumenerde fühlen) und verschiedener Gartenwerkzeuge in das Angebot integrieren.

  6. Erzählkisten für Kinder/ Aktivierungskisten für Menschen mit einer Behinderung/Senioren:
    Verschiedene Frühlingsgegenstände wie z.B. künstliche oder auch echte Frühlingsblumen, Gartenwerkzeug, Gartenhandschuhe, Kräuter, Blumenzwiebeln, Osterhasen, Küken, Ostereier, usw. in einer Kiste bereitstellen. Die Kinder können einzelne Gegenstände herausholen und ihre Erlebnisse, ihr Wissen dazu kommunizieren. Menschen mit einer Behinderung/ Senioren mit Demenz können die Gegenstände kinästhetisch erfahren, dazu wird ihnen eine Frühlingsgeschichte vorgelesen oder Frühlingslieder gesungen/abgespielt. 

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